
Aus Darmstadt in die Welt
Vor zwanzig Jahren hat die Hessische Landesregierung Darmstadt den offiziellen Titel »Wissenschaftsstadt« verliehen. Damit würdigte sie das reichhaltige wissenschaftliche Leben in Darmstadt, die Vielzahl namhafter wissenschaftlicher Institutionen und nicht zuletzt, wie sehr Forschung und Lehre auch den städtischen Alltag prägen.
Obwohl Darmstadt nur zirka 150.000 Einwohner zählt, spielt Darmstadt in der Champions League der leistungsfähigsten Zentren. Heute arbeitet jeder zehnte Darmstädter in Forschung und Entwicklung. Zur Identität der Wissenschaftsstadt Darmstadt tragen neben den drei Hochschulen und rund 45.000 Studierenden auch die diversen Institute und forschenden Unternehmen bei. Darmstadt beherbergt auch drei Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft. International renommierte Einrichtungen wie die Weltraumorganisation ESOC und EUMETSAT runden das Profil als Wissenschaftsstadt ab.
Dass Darmstadt durch seinen starken Fokus auf Forschung, Bildung und die Entwicklung neuer Technologien eine hohe Anziehungskraft und Zukunftsorientierung besitzt, zeigen aktuell die Wahl Darmstadts zur »Digitalen Stadt« und zur »Zukunftsstadt 2030« durch die Wirtschaftswoche. Wissenschaft ist seit jeher wesentlicher Markenkern der Stadt. Dieser spiegelt sich etwa auch in der internationalen Wahrnehmung Darmstadts als »Silicon Valley« Europas wieder, ein leistungsfähiger IT-Standort mit zahlreichen kleinen, mittleren und großen IT-Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wobei der Telekommunikationssektor und die Softwareentwicklung Schwerpunkte bilden. Die Wissenschaftsstadt ist deshalb auch eine Erfinderstadt, eingebunden in vielfältige internationale Beziehungen und Partnerschaften.
Zur Wissenschaft gehört in Darmstadt unmittelbar die Wirtschaft. Weltweit agierende Darmstädter Firmen wie Merck, Döhler, Evonik Röhm GmbH, Schenck, Donges Stahlbau und die Software AG verfügen über ausgeprägte Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, was außergewöhnlich viele hochqualifizierte Experten in die Stadt zieht. Diese Unternehmen sind in der ganzen Welt zu Hause – sei es mit Niederlassungen, Kooperationen, Produkten oder Partnerschaften. Lokale Verankerung und Verantwortung sowie zugleich globales Handeln zeichnen sie aus. Neben den Unternehmen profitieren auch die Stadt und ihre Menschen ganz unmittelbar von dieser Internationalität. Denn der Standort Darmstadt lockt mit hochwertigen und qualitativ anspruchsvollen und international wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen, sowie den entsprechenden Bildungs- und Ausbildungsangeboten. Und die vielfältigen Geschäftsbeziehungen der heimischen Unternehmen zu Partnern auf allen Kontinenten stärken darüber hinaus die Stadt als einen weithin bekannten Markennamen.
In der exportabhängigen deutschen Wirtschaft kommt der Erschließung internationaler Märkte und globaler Geschäftsbeziehungen eine herausragende Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Erfolg zu. Neben den wirtschaftlichen Gewinnen bringen derart enge Verflechtungen aber auch ideelle Vorteile. Denn sie verbinden zugleich die Stadt mit der Welt.
Als die Hessische Landesregierung der Stadt Darmstadt 1997 den Ehrentitel der Wissenschaftsstadt verlieh, untermauerte dies einerseits den Anspruch der Stadt und bestätigte andererseits ihre Tradition. Die Urkunde belegte öffentlich eine Tatsache: Darmstadts herausragende Perspektiven für Forschung und Wissenschaft – national wie international. So paart sich die Dynamik einer innovativen Gesellschaft mit unvergessener und lebendiger Geschichte.
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