
Nothnagel Kommunikationssysteme (NKS) mit neuem Firmensitz in Mühltal
Die Nothnagel Kommunikationssysteme (NKS) sind einer der größten Anbieter für Büro, Digitalisierung und Produktionsdruck in der Rhein-Main-Neckar-Region mit einer fast 100-jährigen Familiengeschichte. Der innovative Familienbetrieb hat jetzt mit seinen rund 60 Mitarbeitern im Gewerbepark Ruckelshausen in Mühltal einen Neubau bezogen.
Bei einer Besichtigung des neuen Gebäudes sprachen wir mit Maximilian Ellinger, dem Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung bei NKS über den neuen Firmensitz und die Ziele des Unternehmens.
M-Magazin: Nach der interessanten Führung durch Ihre neuen Geschäftsräume würden wir unseren Lesern gerne mehr über das sehr inspirierende Gebäude berichten. Bitte erzählen Sie uns über die Entstehung, die Umsetzung und die darin verwirklichte Firmen-Philosophie.
Maximilian Ellinger: Bereits vor rund vier Jahren gab es in der Familie die ersten Überlegungen nach einem neuen, modernen Standort, der alle fortschrittlichen Anforderungen erfüllt. Und so fiel unsere Wahl auf Mühltal. Hier sind die Anbindungen nach Darmstadt, zum ÖPNV und zur Autobahn geradezu ideal. Auch die Nähe zur Natur hat uns überzeugt. Und nicht zuletzt, weil die Gemeinde Unternehmen wie unseres mit aller Kraft unterstützt. Als Unternehmen war uns wichtig alle Mitarbeiter von NKS bei der Planung und Konzeption einzubeziehen und deren Ideen bei der Realisierung mit einfließen zu lassen. Die Wahl der Bau-Materialien fiel auf Beton, Holz, Metall und Glas. Bei der Aus- und Durchführung haben wir – so weit möglich – Wert auf regional ansässige Handwerker gelegt. So entstand zwischen März 2019 und Juni 2020 unser neues Firmengebäude mit dem Ziel, beide Darmstädter Standorte ab Juli 2020 unter einem Dach zu vereinen.
M-Magazin: Um qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen oder zu halten, müssen Unternehmen heute mehr als eine Kantine bieten. Sie haben hier schon einiges umgesetzt, um die Kommunikation und Motivation Ihrer Belegschaft zu fördern und zu unterstützen.
Maximilian Ellinger: Wir haben bei der Planung neben Etagenküchen im Marktplatz-Charakter eine vollwertige Küche für unsere Mitarbeiter*Innen im zentralen Bereich integriert. Hier kann gewärmt, gekocht und sogar nach Herzenslust gebacken werden. Eine moderne Industriespülmaschine sorgt dafür, dass das Geschirr auch schnell wieder sauber ist. Moderne Sitzgelegenheiten und Medien sorgen für entspannte Atmosphäre. Zusätzlich steht auch noch eine 120 qm² große Dachterrasse mit einer entsprechenden IT Infrastruktur zur Verfügung. Ein idealer Ort für kleine Pausen oder zusätzlicher Platz zum Arbeiten oder für Workshops.
M-Magazin: Wenn Unternehmen durch mehr Homeoffice ihren Büroflächenbedarf reduzieren und sich von starren Strukturen trennen, inwieweit tangiert das ihr Geschäftsmodell und sind neue Geschäftsbereiche hinzugekommen?
Maximilian Ellinger: Die Ausstattung der Arbeitsplätze ist viel flexibler geworden als noch vor einigen Jahren. Natürlich ist auch der Anspruch der Mitarbeiter gestiegen. Besonders die aktuelle Corona Pandemie hat die Notwendigkeit, flexibel arbeiten zu können, noch beschleunigt. Deshalb bieten wir, neben dem normalen Kauf, auch flexible Mietmodelle für das Home-Office an. So können unsere Kunden beispielsweise komplette Arbeitsplätze, höhenverstellbare Schreibtische oder Bürostühle mieten sowie individuelle Lösungen im Bereich IT und Druck. Dazu liefern wir alle Dinge des täglichen Bürobedarfs in das Home-Office, sodass ohne Problem in gewohnter Weise gearbeitet werden kann. Den digitalen Wandel im Büro setzen wir seit Jahren erfolgreich um. Wir unterstützen Unternehmen bei flexiblen Softwarelösungen. Cloudbasierend werden papierlastige und lästige Vorgänge in digitale Workflows umgesetzt, die selbstverständlich über ein Home-Office steuerbar sind.

M-Magazin: Wenn Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurückkehren, müssen die Unternehmen flexibel sein. Wie werden sich die klassischen Büroarbeitsplätze – Tisch mit Drehstuhl und einem Sideboard – und die Betriebsabläufe verändern müssen, damit Menschen wieder mit Freude an den Firmenarbeitsplatz zurückkommen, den sie vor Corona verlassen haben?
Maximilian Ellinger: Ich denke, dass sich die Arbeitnehmer freuen werden, wieder in ein Büro zu gehen. Das Home-Office hat nämlich ein hohes Stresspotenial. Mehrmals am Tag müssen Telkos, Videokonferenzen sowie Homeschooling, Kinderbetreuung, eventuell noch die eines Angehörigen und vieles mehr unter einen Hut gebracht werden. Neben diesen alltäglichen Herausforderungen kann das WIR-Gefühl und „der Flurfunk“ im Unternehmen schon mal auf der Strecke bleiben. Ich bin der Meinung, das Home-Office und das Arbeiten im Büro müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
M-Magazin: In Deutschland arbeiten rund 27 Millionen Menschen in Büros. Ein Großteil davon war in den letzten Wochen im Home-Office. Sie haben gerade darauf hingewiesen, dass dies auch seine Tücken haben kann. Welche technischen Voraussetzungen, digitalen Standards und Maßnahmen sind notwendig, damit die Kommunikation auch beim „working from home“ problemlos funktioniert?
Maximilian Ellinger: In den Medien können wir seit langem verfolgen, dass das Thema Internetausbau noch lange nicht auf dem versprochenen Niveau ist. Eine vernünftig schnelle Anbindung durch ein Erdkabel oder via Mobilfunk muss überall zur Verfügung stehen. Auch ein guter PC-Arbeitsplatz mit Rechner und großem Monitor gehören zum Pflichtprogramm. Mit den aktuell genutzten Softwaretools und der Möglichkeit, sich über eine sichere Verbindung in den Unternehmensrechner einzuwählen, kann man in der Regel dann gut arbeiten. Das allerdings rächt sich, wenn die Unternehmensprozesse noch in Papier abgebildet sind. Hier sollte dann – trotz Kontaktbeschränkung – mit Nachdruck an digitalen Prozessen gearbeitet werden, um alle Informationen mit den entsprechenden Kollegen teilen und bearbeiten zu können.
M-Magazin: Corona hat viele Lebensbereiche verändert, auch den Unterricht. Es gibt viele Angebote für eine verbesserte Digitalisierung in den Schulen. Warum geht das Ihrer Meinung nach mit der Umsetzung nicht schneller?
Maximilian Ellinger: An vielen Schulen gibt es sicherlich die Bestrebungen an dieser Stelle aktiver zu werden. Die Herausforderung an diesem komplexen Thema ist neben der Fachkompetenz im Betrieb auch die Einrichtung einer sicheren IT-Infrastruktur, die Beschaffung der Mittel für die Anschaffung und den späteren Unterhalt. Unterstützt wird das Ganze vom Digitalpakt, der von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Für eine Umsetzung in den Schulen müsste dieser von Fachleuten aus der IT geleitet und in ein Konzept gegossen werden. Letztlich hat auch hier die Krise so manches Versäumnis zu Tage gebracht und gezeigt, dass die Digitalisierung der Schulen sehr zäh und längst nicht in dem gewünschtem Maße vorangeschritten ist. Meiner Meinung nach fehlen klare Vorschriften für ein einheitliches Vorgehen.


