NEUE RECHNER FÜR DIE SCHULEN

Foto: trendkraft.io

2.200 mobile Geräte fehlen in Darmstadt

Mehr Computer im Klassenzimmer, mehr Schüler-Laptops für daheim, gute Internet-Verbindung für alle Schulen: Das verspricht die Stadt in den nächsten viereinhalb Jahren zu verwirklichen. Rund 30,6 Millionen Euro wird der Ausbau der digitalen Ausstattung kosten, 14 Millionen kommen vom Bund.

Um die Darmstädter Schulen fit für die digitale Zukunft zu machen, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt einen Medienentwicklungsplan beschlossen und ausgearbeitet. Er bietet einen strategischen Ansatz für die Wissenschaftsstadt Darmstadt, um die Integration digitaler IT in den Schulen über die nächsten Jahre deutlich weiterzuentwickeln. Zunächst soll eine Basisausstattung aller Schulen sichergestellt werden und darauf aufbauend sind bedarfsorientierte modulare Ausstattungsszenarien vorgesehen. Diese beinhalten die Schaffung und den Betrieb einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur inkl. einer Schulhausvernetzung LAN mit strukturierter Gebäudeverkabelung und Funknetz (WLAN) in allen Schulräumen sowie den Erwerb von digitalen Endgeräten und Präsentationstechniken nach den festgestellten Erfordernissen. Der Aufbau eines technischen Supportes und einer zentralen Administration sind für dieses Vorhaben wichtige Komponenten.

Das wird aus Sicht vieler Schulen auch dringend nötig sein. Denn in der Phase der Heimbeschulung sind die chronischen Mängel in der Ausstattung der Schulen besonders deutlich geworden. Für den Online-Unterricht sind viele Lerneinrichtungen wie auch viele Elternhäuser schlecht gerüstet. So teilen sich derzeit rechnerisch 6,4 Schüler ein Endgerät an ihrer Schule; künftig soll immerhin jeder Dritte einen PC, Tablet oder Laptop-Rechner zur Verfügung haben.

Für Oberbürgermeister Jochen Partsch ist dies „auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit“, wie er erklärte. „Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, zu medienerfahrenen und mündigen Bürgerinnen und Bürgern ausgebildet zu werden, die mit den gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt halten können. Digitale Medien sollen Lernprozesse unterstützen, erweitern und selbstständiges Lernen fördern sowie individuelle Lernwege ermöglichen.

Die Bundesregierung hat für 2019 den Digitalpakt Schule auf den Weg gebracht, über den die Kommunen mit insgesamt fünf Milliarden Euro über fünf Jahre Zuschüsse für den digital-schulischen Infrastrukturausbau erhalten sollen. Knapp 14 Millionen der insgesamt 30 Millionen Euro können daher über die Förderoption des Digitalpaktes refinanziert werden. Dieser Betrag setzt sich zu 75 Prozent aus einem Bundeszuschuss sowie einem Komplementäranteil von Land und Stadt von 25 Prozent zusammen.

„Mit dem neuen Medienplan wollen wir dafür sorgen, dass IT-Infrastrukturen für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer zuverlässig und dauerhaft vorhanden, nutzbar und funktional sind“, ergänzt Bürgermeister und Schuldezernent Rafael Reißer. „Auch vor dem erlebten Hintergrund der coronabedingten Unterrichtsausfälle ist eine bildungspolitische Strategie erforderlich, die ein Lernen mit digitalen Medien beinhaltet und zwar in zunehmen- dem Maße so, dass die Lernumgebungen aufgrund der notwendigen Distanz gestaltbar sind und Lernmöglichkeiten überall und jederzeit verfügbar sind. Auch über Distanz.“ 

QUELLEN: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Schulamt, Medienzentrum