
Faszinierende Aufnahme einer Sternengeburt
Vermutlich haben wir alle sie schon einmal gesehen. Weltraumbilder voller bunter Staubwolken und Planeten. Zu verdanken haben wir diese Fotos überwiegend dem Weltraumteleskop Hubble. Die atemberaubenden Bilder und bahnbrechenden Erkenntnisse des NASA/ESA-Hubble-Weltraumteleskops haben unseren Blick auf das Universum revolutioniert.
Das Hubble-Weltraumteleskop startete am 24. April 1990 gemeinsam mit fünf Astronauten an Bord der Raumsonde Discovery ins All.
Einen Tag später trat es in den niedrigen Erdorbit ein. Seitdem hat das Weltraumteleskop uns einen ganz neuen Blick in den Kosmos ermöglicht – und so unser kollektives Wissen über das Universum nach und nach verändert. Doch das Fenster zum Universum stellte sich zunächst als Fehlschlag heraus. Die ersten Bilder des Milliarden-Projektes waren verschwommen. Man hatte den Hauptspiegel nahezu perfekt geschliffen, leider aber nach der falschen Formel. Vakuum und Schwerelosigkeit lassen sich auf der Erde schlecht nachstellen. Deswegen wurden nicht alle Teile des Teleskops ausreichend getestet. Ein fataler Fehler. Glücklicherweise waren alle fünf Jahre Serviceeinsätze von Astronauten eingeplant. Dabei sollten sie das Weltraumteleskop anfliegen, neue Kameras einsetzen und es technisch überholen. Die amerikanische Weltraumbehörde NASA setzte einen solchen Einsatz bereits 1993 um.
Roger Doxsey, damals Chef des Hubble Mission Office in Baltimore, erinnert sich: „Als wir nach der ersten Servicemission sahen, wie die allerersten Aufnahmen in den Kontrollraum kamen, war sofort klar: „Der Fehler ist behoben.“ Seitdem nimmt uns Hubble alle mit auf eine außerordentliche Reise des Erforschens und Entdeckens und hat die moderne Astronomie revolutioniert, für die Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen. Im Unterschied zu früheren Teleskopen hat das Hubble-Weltraumteleskop die Astronomie für Menschen aller Altersgruppen relevant, fesselnd und zugänglich gemacht.
Bis heute wurden im Rahmen der Mission 1.4 Millionen Observationen durchgeführt. Astronomen auf der ganzen Welt verfassten anhand dieser Daten über 17.000 wissenschaftlichen Publikationen, die erfolgreich ein Peer-Review-Verfahren durchliefen. Das macht Hubble zu einem der produktivsten Weltraumteleskope aller Zeiten. Das umfangreiche Hubble-Datenarchiv wird noch mehrere Generationen astronomischer Forschung bereichern.
„Das Hubble-Weltraumteleskop hat die Fantasie einer ganzen Generation beflügelt und dabei nicht nur Wissenschaftler, sondern uns alle inspiriert“, sagt Prof. Günther Hasinger, ESA-Direktor für Wissenschaft. „Das Teleskop ist ein überragendes Sinnbild für die exzellente und langjährige Kooperation zwischen der NASA und der ESA.“
Drei Jahrzehnte wissenschaftlicher Entdeckungen werden nun mit einer Aufnahme einer Molekülwolke gefeiert, die zu den beeindruckendsten gehört, die das Teleskop seit seiner Inbetriebnahme angefertigt hat.