
Welche Anlagemöglichkeiten gibt es
Für Berufsanfänger ist die Finanzplanung gar nicht so schwierig. Mit sinnvollen Entscheidungen könnt ihr das Budget im Griff behalten und einen Grundstock für eure Geldanlage aufbauen. Mit regelmäßig selbst verdientem Geld hat der Blick auf den Kontoauszug einen ganz neuen Reiz. Steht man finanziell endlich auf den eigenen Beinen, gilt es viele Fragen zu beantworten und Entscheidungen zu treffen, damit der Verdienst nicht zwischen den Fingern zerrinnt.
Anlagekonten wie Tages- und Festgeld
sind eine erste Basis für den eigenen Vermögensaufbau. Das Guthaben auf Tagesgeldkonten kann flexibel genutzt werden, Abbuchungen und Einzahlungen sind jederzeit möglich. Festgelder werden für einen bestimmten Zeitraum zwischen einem Monat und mehreren Jahren festgelegt. Während der Laufzeit kann nicht auf das Geld zugegriffen werden, sie sind daher weniger flexibel. Sowohl auf Tages- als auch auf Festgelder gibt es im Moment kaum attraktive Renditen. Wer sein Geld für ein Jahr festlegen möchte, erhält bei den renditestärksten Anbietern aktuell 0,5 Prozent Zinsen. Die besten Anbieter liegen im EU-Ausland und bieten daher etwas höhere Renditen bei einer sehr hohen Sicherheit. Tagesgeld- und Festgeldkonten eignen sich eher für eine kurzfristige Geldanlage. Langfristig können sie als Teil einer Anlagestrategie beigemischt werden.
Sparpläne für Wertpapiere wie Aktienfonds oder ETFs
versprechen eine höhere Rendite und können abhängig von der eigenen Risikobereitschaft ausgewählt werden. Die meisten Geldinstitute bieten Wertpapiersparpläne an, viele verlangen einen monatlichen Mindestbetrag von 25 Euro. Das kann insbesondere in der Ausbildung noch recht viel Geld sein, durch den langen Anlagezeitraum lohnt sich diese Investition aber. Je mehr Zeit eine Anlage bekommt, desto besser fällt in der Regel die Rendite aus. Der monatliche Sparbetrag lässt sich jederzeit flexibel anpassen oder aussetzen.
Geldanlagen in Wertpapiere
sind risikoreicher als Anlagen auf Festgeld- oder Tageskonten. Gerade bei ETFs und Fonds lässt sich das Risiko durch die ohnehin breitere Streuung aber verringern. Bei Aktienfonds gibt es zudem Mischfonds, die zum Teil auf festverzinsliche Anlagen setzen und nur einen Teil des Sparbetrags in risikoreichere Papiere investieren. So kommt es automatisch zu einer Verteilung auf verschiedene Anlageklassen, ohne selbst aktiv zu werden.
Fondsgebundene Versicherungspolicen
sind für eine langfristige Geldanlage gut geeignet. Sie bieten Sicherheit durch eine Beitragsgarantie (je nach Tarif) und gute Renditechancen durch die Anlage in verschiedenen ETFs oder Fonds. Dabei hat man Einfluss auf die Anlagestrategie und kann z. B. sicherheitsorientiert, chancenorientiert oder ausgewogen anlegen.
Bei fondsgebundenen Rentenversicherungen,
die genau den Bedürfnissen und Anlagestrategien anpasst werden, kann man Aktienfonds oder ETFs aus einer großen Palette auswählen und die Beitragszahlung jederzeit anpassen. Du kannst die Beiträge erhöhen, senken oder aussetzen, während der Sparphase jederzeit Teilsummen entnehmen und am Vertragsende entscheiden, ob das angesparte Kapital in einer Summe ausgezahlt auf eine lebenslange Rentenzahlung angerechnet wird.
ETF-Sparpläne
sind ebenfalls eine Möglichkeit zur langfristigen Geldanlage bei kurzfristiger Verfügbarkeit des Kapitals. ETFs bilden in den meisten Fällen Börsen-Indizes wie z. B. den DAX ab, und das möglichst genau. Indexfonds verursachen weniger Kosten als Aktienfonds, weil es kein aktives Management gibt. Trotz der kurzfristigen Verfügbarkeit eignen sich ETF-Sparpläne eher für langfristige Geldanlagen, um zwischenzeitliche Verluste schlimmstenfalls aussitzen zu können.
Bausparverträge
sind ebenfalls eine Anlagemöglichkeit, die aufgrund eines attraktiveren Zinsniveaus vor allem in der Vergangenheit auch für den Vermögensaufbau genutzt wurden. Inzwischen haben sich die Zinsen dem allgemeinen Niveau angepasst und liegen meist bei maximal 0,5 Prozent und damit noch unter der Inflationsrate. Wer allerdings in der Zukunft irgendwann eine Immobilie erwerben möchten, für den kann ein Bausparvertrag eine sinnvolle Alternative sein.
TEXT Hans-Werner Mayer