LEBENSQUALITÄT NEU ENTDECKEN: GELENKERSATZ VOM EXPERTEN

Endoprothetische Maximalversorgung an der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt am Main

Professor Dr. med. Andrea Meurer zählt laut aktueller Ärztebewertung des Magazins Focus zu den 50 führenden Spezialisten für Hüftgelenk-Endoprothetik und ist darüber hinaus auch auf die Endoprothetik des Kniegelenkes spezialisiert. Ihre Klinik verfügt über ein zertifiziertes Fachzentrum für künstlichen Gelenkersatz, welches seit 2012 als EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung anerkannt ist.

Frau Professor Meurer, welche Herausforderungen stellen sich einer modernen Endoprothetik?

Prof. Meurer: Wir führen im Jahr etwa 800 endoprothetische Eingriffe durch. Im Mittelpunkt steht dabei immer das Ziel, dem Patienten zu einem möglichst unbeschwerten Leben mit der neuen Prothese zu verhelfen. Eine zentrale Frage, die beim Implantieren etwa eines künstlichen Hüftgelenks im Fokus steht, ist die Genauigkeit. Dabei geht es um Millimeter. Sie entscheiden darüber, wie perfekt das Ersatzgelenk später passt und wie unbeschwert sich der Empfänger in Zukunft im Alltag bewegen kann.

Wie lässt sich dieses Ziel erreichen?

Prof. Meurer: In der Universitätsklinik Friedrichsheim unterstützen neue Röntgensysteme mit dreidimensionaler Darstellung des Hüftgelenkbereichs die Operateure in bisher nicht gekannter Perfektion bei ihrer Arbeit. Der Schlüssel dazu ist die EOS-Technologie, eine besondere Röntgentechnik. EOS-Geräte ermöglichen eine Rundumbetrachtung von Skelett und Knochen und auch die testweise Platzierung unterschiedlicher Implantate bereits vor dem eigentlichen Eingriff, und das bei einer nur geringen Strahlendosis. Inzwischen ist das Verfahren nochmals weiterentwickelt worden. Wir setzen in der Klinik eine noch genauer abbildende Software ein: hipEos. Der Bewegungsapparat des Patienten kann damit im Stehen, also unter Belastung, aufgenommen werden. So erhalten wir ein realitätsnahes Belastungsbild von Knochen und Gelenken und somit auch von Fehlstellungen, die oft Auslöser von Erkrankungen sind. Das ist deshalb besonders wichtig, weil die Beine das gesamte Gewicht des Menschen tragen und im Falle von Abweichungen und Krankheiten dort große statische Probleme auftreten können. Diese exakten 3D-Bilder, die im virtuellen Raum beliebig gedreht werden können, stellen einen Quantensprung für die Operationsplanung, für die Passgenauigkeit der neuen Prothese und damit für die Lebensqualität des Patienten dar.

Welche Rolle spielt die Routine des Operateurs?

Prof. Meurer: In zahlreichen Untersuchungen auf unterschiedlichen
Gebieten der Medizin ist nachgewiesen worden, dass ein Zusammenhang zwischen der Versorgungsqualität und der Anzahl durchgeführter Operationen besteht. In einem zertifizierten EndoProthetikZentrum müssen die Operateure eine vorgegebene Anzahl von Patienten mit Gelenkersatz operieren, damit die Patienten von ihrer fortlaufenden Erfahrung profitieren können. Denn fehlt diese Praxis, können aufwändige und komplizierte Nachoperationen erforderlich sein. Als zertifizierte Klinik müssen wir einen Katalog verschiedenster Qualitätsanforderungen erfüllen. Die Messlatte liegt sehr hoch, nicht jeder schafft diese Hürde. Unsere Patienten erwartet ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung, das von unabhängigen Experten und abseits jeglicher Eigenwerbung bestätigt ist.

Man hört oft „Schon übermorgen sind Sie wieder zuhause!“. Wann ist der Patient wirklich wieder zurück im Alltag?

Prof. Meurer: Noch vor zehn Jahren mussten Patienten nach einer solchen Operation mindestens zwei Wochen im Krankenhaus bleiben. In der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim dürfen die meisten heute bereits nach fünf oder sechs Tagen nach Hause – dank speziellem Bewegungstraining und neuen Wegen der Schmerztherapie. Nach drei Monaten können die Patienten dann sogar auch wieder gelenkfreundliche Sportarten wie Golf, Radfahren, Wandern oder Schwimmen betreiben. Das ist realistisch. Andere Versprechungen sind reiner Populismus und nicht gut für den Patienten, denn nach einer Operation ist eine gewisse Erholung notwendig.

M-Magazin: Welche Perspektiven ergeben sich für die Zukunft Ihrer Arbeit?

Prof. Meurer: Die Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim steht beim Implantieren künstlicher Gelenke seit Jahren mit an der Spitze in Deutschland. Auch im aktuellen deutschlandweiten Klinikvergleichstest des Magazins »Focus« wurde die Klinik als eines der besten Therapiezentren auf diesem Gebiet ausgezeichnet. Wir wollen auch in Zukunft mit innovativen neuen Behandlungskonzepten Schrittmacher bei der Therapie von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates bleiben.