
Videokonferenz-Lösung der Digitalstadt Darmstadt
In der Wissenschaftsstadt Darmstadt gibt es jetzt für Corona-geplagte Schulen kostenfrei eine Lösung, die das digitale Lernen vielfach optimiert. Eine Software für Videokonferenzen, gekoppelt mit einer Lernplattform.
Die frei verfügbaren Open Source Lösungen realisieren digitaltechnisch das, was unter Corona derzeit beim Home-Schooling fehlt: Der persönliche Kontakt sowie die Möglichkeit, sich als Klasse zu treffen und in Echtzeit zu diskutieren, zu präsentieren und gemeinsam Inhalte zu erarbeiten. Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule Darmstadt (HEMS) hat getestet und ist begeistert.
„Unsere Web-Videokonferenzlösung professionalisiert ohne administrativen Mehraufwand das digitale Lehrangebot der Schulen“, erklären die Geschäftsführer der Digitalstadt, Simone Schlosser und José David da Torre Suárez. Die Idee: Zwei frei verfügbare und etablierte Softwareprodukte aus dem Bildungssektor per Server-Server-Integration miteinander koppeln, um das Klassenzimmer virtuell so real wie möglich zu starten – und das als kostenfreies Digitalstadt-Angebot für Schulen: „Wir suchten nach einer einfachen Anwendung, mit der wir die realen Unterrichtsgegebenheiten und die Lernumgebung der Schüler bestmöglich aufrechthalten“, so das Digitalstadt-Team weiter. Herauskam die Kopplung des Lern-Management-Systems »Moodle« mit dem Video-Konferenzsystem «Big Blue Button«.
Beide Applikationen sind frei verfügbare Open-Source-Produkte und werden weltweit im Bildungssektor genutzt. »Moodle« kann kostenfrei von den landeseigenen Schulen über den Hessischen Bildungsserver nach Beantragung eingerichtet werden. „Für die Verwaltung von Schüler- und Studierendenveranstaltungen wird »Moodle« seit vielen Jahren genutzt, auch hier in Darmstadt. Durch die Verknüpfung dieses Systems mit »Big Blue Button« entsteht eine sehr komfortable und schnell realisierbare, digitale und web-basierte Lernumgebung“, erklärt Informatiker Antonio Jorba, Projektleiter innerhalb der Digitalstadt Darmstadt und Mitinitiator der digital-technischen Lernoffensive.
Das didaktische Einsatzszenario reicht von Adhoc-Konferenzen bis hin zu Fernvorträgen und intensiver Echtzeitbetreuung der Lernenden. „Wichtig ist für die Schulen, dass im Home-Schooling verschlüsselt agiert wird, um Datenmissbrauch auszuschließen und datenschutz-konform zu arbeiten. Auch für diese Anforderung bot sich diese Lösung an, zumal die zugehörigen Server in Deutschland stehen“, so Antonio Jorba.

Die Darmstädter Heinrich-Emanuel-Merck-Schule hat erste Schritte vollzogen und das Softwarepaket getestet. Deren Abteilungsleiter für Berufsschule IT, Höhere Berufsfachschule und Fachschule für Technik, Andreas Voigtländer, betont: „Das Konzept der Digitalstadt zur virtuellen Lehre bringt uns während der Corona-Phase ein ganz großes Stück nach vorne und wird sicherlich auch nach Corona noch von großem Nutzen sein.“
„Dank unserer starken Kooperationen innerhalb der Digitalstadt Darmstadt ist es uns gelungen, eine digitale Lösung für die Lehre der Darmstädter Schulen zu finden. Sie stehen wegen der Kontaktbeschränkungen derzeit unter enormen Druck und müssen für alle Klassenstufen Wege finden, den Unterricht fortzusetzen. Ihnen in dieser Situation Unterstützung zu bieten, ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Die webbasierte Videokonferenzlösung für das Home-Schooling der Digitalstadt Darmstadt ermöglicht, Unterricht interaktiver abzubilden“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch. Er und Schuldezernent, Bürgermeister Rafael Reißer, hatten sich in den letzten Wochen immer wieder mit Ideen und Konzepten beschäftigt, wie den lokalen Schulen effizient und nachhaltig unter die Arme gegriffen werden kann.