
Xelera Technologies gewinnt Hauptpreis beim »Gründerwettbewerb Digitale Innovationen«
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat Anfang September die Preisträger des „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ prämiert. Von den insgesamt 323 Teams, die an der ersten Runde 2018 teilgenommen haben, konnte das Darmstädter Team von Xelera Technologies einen der mit 32.000 Euro dotierten Hauptpreise mit nach Hause nehmen. Damit freut sich zum vierten Mal in Folge ein Darmstädter Startup über den Hauptpreis.

Die Datenmengen in der digitalen Welt wachsen schier ungebremst. Diese Flut an Infos in vielfacher Hinsicht zu bewältigen wird daher immer wichtiger. An dieser Aufgabe haben findige Köpfe aus Darmstadt gearbeitet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Datenverarbeitung in Rechenzentren um das Achtzigfache beschleunigen und dabei ein Drittel weniger Strom verbrauchen: Mit dieser ambitionierten Idee konnte sich das Darmstädter Startup Xelera Technologies GmbH (ehemals F-Technologies) einen der sechs Hauptpreise beim »Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sichern.
Kommerzielle Anwendungen im Bereich Big Data und Internet of Things sind zunehmend auf die Verfügbarkeit von Informationen in Echtzeit angewiesen. Um diese Informationen aus bestehenden Daten zu gewinnen, werden vermehrt rechenintensive Algorithmen im Datencenter und in der Cloud eingesetzt. Dabei ist die Rechengeschwindigkeit essentiell. Die »Xelera Suite« beschleunigt diese Software-Anwendungen, indem sie sie direkt auf programmierbaren Schaltkreisen oder Grafikprozessoren ausführt – statt, wie bisher, auf leistungsschwächeren Hauptprozessoren (CPUs). Die Xelera Suite entlastet damit den Prozessor von Routineprozessen und stellt auf diese Weise zusätzliche Rechenleistung unkompliziert und kostengünstig bereit. Xelera Technologies bietet somit Kunden, über alle Branchen hinweg, ein Instrument, das sie fit macht für größere und komplexe Datenmengen und für zunehmende Echtzeitanforderungen.

Agile Startups mit bahnbrechenden Ideen wie das Darmstädter Gründerteam: Dr. Felix Winterstein, Andreas Duffner, Dr. Andrea Suardi und Alexander Lange sind entscheidend für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Deshalb unterstützt das BMWi mit dem Gründerwettbewerb zwei Mal im Jahr kreative Köpfe auf dem Weg in die Selbstständigkeit: mit zusätzlichem Startkapital für die Unternehmensgründung, individuellem Coaching und Mentoring.
„Die weltweite Datenmenge verdoppelt sich alle zwei Jahre. Um beispielsweise mit modernen Big-Data-Anwendungen mithalten zu können, muss der stetig wachsende Datenstrom zudem immer schneller verarbeitet werden — am besten in Echtzeit“, so Felix Winterstein, einer der vier Gründer von Xelera Technologies. Herkömmliche Prozessortechnologien wie etwa CPUs stießen dabei an ihre Grenzen. CPU steht für »Central Processing Unit« und bedeutet übersetzt zentrale Prozessoreinheit. Auch der Stromverbrauch ist zunehmend ein Problem: 100 Millionen Server weltweit verbrauchen schon heute fast so viel Strom wie ganz Deutschland. Hier bieten die Gründer aus Darmstadt deutlich mehr Effizienz. Ihre Idee: Rechenintensive Algorithmen werden von der CPU ausgelagert. Stattdessen kommen sogenannte FPGA-Prozessoren zum Einsatz, die teilweise erheblich schneller und energieeffizienter arbeiten. Das sind integrierte Schaltkreise, die es zwar schon seit langem gibt, deren Einsatzgebiet in neuen Anwendungen freilich erst seit zwei, drei Jahren auf der Schwelle zum Cloud-Computing ist und durch den Chip-Krösus Intel deutlich Schub erhalten hat. Sie können über die Standardschnittstellen der Xelera Suite von kommerziellen Anwendungen – zum Beispiel im Bereich der künstlichen Intelligenz oder dem Internet der Dinge – einfach verwendet werden. Xelera entwickelt die Software für solche FPGAs. Und ist aktuell mit drei Projekten unterwegs. Ein Kunde ist die Deutsche Telekom, heißt es.