DARMSTADT BAUT DIGITALES UMWELTSENSORNETZ AUF

Sensoren zur digitale Luftmesstechnik FOTO: Urban Lighting Innovations GmbH

Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen und nachhaltigen Mobilität im Stadtgebiet

Zur Messung der Luftbelastung durch den motorisierten Verkehr nutzt die Wissenschaftsstadt Darmstadt seit Ende letzten Jahres eine neue, digitale Luftmesstechnik. Dabei kommen hochmoderne Sensoren zum Einsatz, die im gesamten Stadtgebiet Luftqualitätsdaten in Echtzeit erheben.

Die Daten werden künftig direkt in Planungs- und Entscheidungsprozesse einfließen, um intelligente, innovative Mobilitätskonzepte zu realisieren. Ziel ist, die Emission von Stickoxiden, CO2 und weiteren Treibhausgasen zu reduzieren und die städtische Luftbelastung durch Schadstoffe möglichst gering zu halten. „Das Umweltsensornetz ist ein weiteres wichtiges Digitalstadt-Projekt in unserem Leuchtturmbereich Mobilität & Umwelt und ist ein Meilenstein auf unserem Weg hin zum digitalen Vorreiter für moderne und nachhaltige Mobilitätskonzepte. Durch die ausgewerteten Messergebnisse aus dem Umweltsensornetz und den daran angepassten Verkehrssteuerungskonzepten sollen die Bürgerinnen und Bürger sowie Pendler und Pendlerinnen bald schon feststellen, dass Verkehrsflüsse im Stadtgebiet langfristig optimiert und somit Staus reduziert werden können,“ betont Oberbürgermeister Jochen Partsch.

Das Projekt wird gemeinschaftlich mit dem Verkehrsdezernat sowie dem Umweltamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt durchgeführt und durch das Förderprogramm »Saubere Luft« gestützt. Die neuen Messgeräte wurden von der Berliner Urban Lighting Innovations GmbH installiert. Nun sind insgesamt 16 weitere Messsensoren im Stadtgebiet verteilt und erfassen flächendeckend Werte über die Luftqualität. Die Sensoren erfassen die Schadstoffe NO2, NO, CO und Ozon sowie Feinstaub. In einem Ein-Minuten-Intervall sendet das System die Messwerte an den städtischen Echtzeit-Verkehrsrechner im Straßenverkehrs- und Tiefbauamt. Dessen Algorithmen verarbeiten dann die Daten weiter und es entstehen neue Verkehrssteuerungskonzepte. Zudem werden die Umweltdaten auch direkt an das Umweltdezernat überstellt. „Die durch das Umweltsensornetz erhobenen Daten können uns darüber hinaus helfen, weitere geplante Maßnahmen zur Reduzierung der Luftbelastung durch Stickstoffdioxid besser zu evaluieren“, erklärt Umweltdezernentin Barbara Akdeniz.

Das neue Umweltsensornetz komplettiert das Digitalstadt-Projekt »Smart Lighting«; auch ergänzen die neuen Sensoren die bereits vorhandenen und durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) betriebenen Messpunkte: „Das Besondere ist, dass durch flexible, lokale Einsatzmöglichkeiten der Sensoren im Stadtgebiet geografische Abschnitte noch exakter gemessen und untersucht werden können. Gerade im Bereich Wissenschaft und Forschung, etwa für Klimaforscher, Biologen und Umweltingenieure, können die erhobenen Umweltdaten so wichtige Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Verkehr, Verkehrsarten und klimatischen Bedingungen bringen. Nach einer Erprobungsphase sollen die erfassten Umweltdaten dann auch für die Bürgerinnen und Bürger auf unserer gerade entstehenden städtischen Datenplattform mit dem Open Data Gedanken zugänglich gemacht werden“, erläutert José David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt GmbH.

TEXT Hans-Werner Mayer