Berufe mit Zukunft

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Karrieren in der Pflegebranche

Deutschland wird immer älter. Dies bedeutet, dass auch die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren immer stärker ansteigen wird. Bereits jetzt sind qualifizierte Pflegekräfte sowie Arbeitnehmer in weiteren Pflegeberufen Mangelware und werden gesucht. Somit ist das Spektrum der Pflegeberufe eine Option mit Zukunft für alle, denen soziale Tätigkeiten liegen.

Während viele Berufe im Zuge der Digitalisierung oder anderer Veränderungen an Bedeutung verlieren, wächst der Pflegemarkt stark. Daher sind Berufe in der Pflege Jobs mit Zukunft, die auch in vielen Jahren noch immer gebraucht werden. Wer glaubt, in dieser Berufssparte keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten zu haben, der irrt. Denn gerade in den Pflegeberufen winken viele Möglichkeiten, Karriere zu machen. Neben Fort- und Weiterbildungen kann nach der klassischen Berufsausbildung auch ein Studium angeschlossen werden. Möglich sind etwa Bachelor- und Masterstudiengänge für die Fächer Pädagogik und Management. Für viele ebenso interessant ist das Studium der Pflegewissenschaft. Die Hochschulen setzen verstärkt auf Pflege-Studiengänge: Die mehr als 12.000 Altenheime in Deutschland benötigen schließlich Chefs, die sie leiten, ambulante Pflegedienste, Krankenhäuser oder Gesundheitszentren ebenso.

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Im Rahmen der Studie befragte das Meinungsforschungs-Institut Sinus für das Jugendministerium über 1.000 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Die Befragungen fanden allerdings bereits im März und April 2020 statt. Knapp ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) kann sich demnach vorstellen, in der Pflege zu arbeiten. Weitere 17 Prozent zeigen sich grundsätzlich interessiert an einer Pflegetätigkeit, müssen aber noch stärker dafür begeistert werden. Das Potenzial ist da. Für viele junge Menschen gilt ein Pflegejob als anspruchsvoll und abwechslungsreich. Gleichwohl wünschten sich viele junge Menschen bessere Löhne und mehr Aufstiegschancen in der Kranken- und Altenpflege. Bessere Rahmenbedingungen sind aber die Grundvoraussetzung dafür, dass mehr junge Menschen eine Pflegeausbildung absolvieren. Arbeitsfelder im Bereich der Altenpflege gibt es viele, sodass für jede individuelle Begabung und sämtliche Interessen ein interessanter Pflegeberuf dabei ist. Als reizvoll an einer Pflegetätigkeit stuften viele das Gefühl von Verantwortung und Sinnstiftung ein.

Zum 1. Januar 2020 wurde für Pflegeauszubildende das Schulgeld flächendeckend abgeschafft. Die Ausbildung wird fest vergütet. Sie liegt im ersten Ausbildungsjahr bei 1.140 Euro brutto monatlich. Im zweiten Jahr steigt das Salär auf 1.202 Euro, im dritten auf 1.303 Euro. Das versetzt junge Menschen in die Lage sich eine Ausbildung im Bereich Pflege leisten zu können.

Insgesamt sind die Gehälter für Pflegefachkräfte in den vergangenen Jahren nach oben geklettert. Eine Fachkraft im Krankenhaus verdient im Schnitt etwa 3.415 brutto monatlich, in der Altenpflege etwa 2.877 Euro.

2012 zählte die Pflegebranche über zwei Millionen Beschäftigte, und es gibt wohl keinen Wirtschaftsbereich, der durch den demografischen Wandel und technischen Fortschritt in den nächsten Jahren so stark wachsen wird wie die Gesundheitsbranche. Allein in der Altenpflege wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 von 2,2 Millionen auf 4,35 Millionen steigen – schon heute werden Altenpfleger händeringend gesucht. Es gibt in Deutschland mehrere Tausend offene Stellen für Altenpfleger/innen. Zahlreiche Karriereumsteiger, Arbeitsuchende und potenzielle Umschüler haben sich schon für den Beruf interessiert, schrecken aber möglicherweise vor den hohen Belastungen zurück. Doch in diesem Beruf zählen unter anderem die Zusammenarbeit im Team, denn Pflegekräfte und Manager/-innen des Pflegebereichs kooperieren eng untereinander sowie mit Ärzten, Krankenschwestern und den organisatorischen Organen von Pflegestellen. Nur so lassen sich reibungslose Arbeitsabläufe im Pflegealltag schaffen. Die Angehörigen des Pflegeberufs können auf eine kollegiale Arbeitsumgebung hoffen, die sich für Teamplayer bestens eignet.

TEXT Hans-Werner Mayer

 

INFO:

Vergütung im
1. Ausbildungsjahr 1.140 Euro
2. Ausbildungsjahr 1.202 Euro
3. Ausbildungsjahr 1.303 Euro

FOTO: Stefano Intinoli