
Welche Maßnahmen greifen
Die meisten Deutschen träumen vom Eigenheim. Für viele bleibt der Hausbau allerdings – auch in Zeiten niedriger Zinsen – die wahrscheinlich größte Investition im Leben. Wer nur ein schmales oder durchschnittliches Budget zur Verfügung hat, kann allerdings mit dem einen oder anderen Kniff und guter Planung viel Geld sparen.
Bei der Planung sollte man Disziplin beweisen und den Mindestplatz und den Komfortbedarf definieren und während des Bauprozesses davon nicht mehr abweichen. So vermeidet man ein Ausufern der Baukosten.
Wer in Ballungsräumen bauen möchte, muss mit hohen Grundstückspreisen und einer knappen Auswahl von passenden Bauplätzen rechnen. Es empfiehlt sich deshalb bei der Suche beispielsweise nach Baulücken oder zur Nachverdichtung geeigneten Hinterhöfen Ausschau zu halten. Oft lassen sich auch hier tolle Häuser verwirklichen. Um auch auf dem noch so ungewöhnlichen Grundstück das richtige Haus bauen zu können, muss der passende Architekt her. Entgegen der Auffassung vieler, dieser sei zu teuer oder lohne sich nicht, kann die Beauftragung eines guten Architekten sehr wohl dabei helfen, am Ende des Tages Geld einzusparen. Immer zu empfehlen ist ein von beiden Seiten unterschriebener Architektenvertrag zur Beauftragung über die ausgehandelten Leistungen.
Jeder Quadratmeter Wohnfläche schlägt mit mindestens 1.000 Euro Baukosten ins Budget. Es lohnt sich also, den Grundriss möglichst schlicht zu halten und gut auszunutzen. Wer beispielsweise Wohnbereich und Essbereich mit integrierter offener Küche kombiniert, spart bares Geld. Schlafzimmer müssen nicht übermäßig groß dimensioniert sein, dienen sie doch schließlich nur zum Schlafen und eventuell zum Ankleiden.
Muss wirklich die gesamte Grundfläche des Hauses unterirdisch zum Stauraum oder zur Technikzentrale ausgebaut werden? Vielleicht reicht eine Teilunterkellerung für ein oder zwei Fahrräder und ein paar Kartons aus. Beim kompletten Verzicht auf einen Keller müssen die Hauswirtschaftsräume aber dann im Erdgeschoss des Hauses eingeplant werden. Als günstigere Alternative zum Keller bietet es sich mitunter auch an, oberirdisch auf dem Grundstück eine erweiterte Garage anzusetzen.
Bei der Dachform siegt Simplizität. So kosten Pultdächer oder Satteldächer deutlich weniger als etwa ein ausgefeiltes und kompliziertes Krüppelwalmdach. Und bei den Fenstern spart man mit Standardmaßen und Festverglasungen viel Geld.
Die neue Heizung als Kompakt- gerät mit Brenner und Speicher findet heute leicht Platz unterm Dach des Hauses und erspart den Schornstein. Das geht aber nicht, wenn ein Kachelofen oder eine Pelletheizung geplant ist. Wer Geld in eine sehr gute Dämmung der gesamten Haushülle investiert, kann zusammen mit einer effizienten Haustechnik dauerhaft niedrige Energiekosten produzieren.
Küche und Bad gelten durch die relativ hohe technische Ausstattung als die teuersten Räume im ganzen Haus. Allerdings lassen sich Traumküche und -bad auch recht preiswert umsetzen: eine geschickte Planung und eine sinnvolle Auswahl qualitativ hochwertiger aber dennoch preisgünstiger Ausstattungsgegenstände tragen dazu bei.
Viele Bauherren sind bereit, beim Bauen selbst mit anzupacken. Das kann sich lohnen: Zwischen 10.000 und 20.000 Euro Baukosten können so gespart werden. Das funktioniert allerdings nur, wenn Bauherren sich nicht überschätzen. Wer am Ende doch den Handwerker holen muss, macht garantiert ein Verlustgeschäft. Typische Gewerke der Selbsthilfe beim Hausbau sind das Verlegen von Fußböden, Tapezieren, Streichen sowie die Realisierung von Außenanlagen.
TEXT Hans-Werner Mayer