
Darmstädter Batteriesystem-Anbieter wird Aktiengesellschaft.
Batteriesysteme für Busse und Schienenfahrzeuge stellt das Darmstädter Unternehmen Akasol her. Der Börsengang des Darmstädter Batteriesystem-Anbieters bringt bis zu 118 Millionen Euro ein. Rund 2,43 Millionen Aktien wurden zu einem Preis von je 48,50 Euro bei Anlegern untergebracht, wie Akasol mitteilte.
Damit lag der Platzierungspreis am untersten Ende der Spanne, die von 48,50 bis 64,50 Euro je Aktie reichte. Akasol selbst fließen durch den Börsengang 100 Millionen Euro zu, der Rest geht an Altaktionäre um Firmenchef Sven Schulz. Der Streubesitz liegt bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption bei 40,1 Prozent. Akasol stellt Batteriesysteme her, die in Bussen, Industrie- und Nutzfahrzeugen, Schiffen und Schienenfahrzeugen eingesetzt werden. Das 2008 gegründete Unternehmen hofft vom Elektroauto-Boom zu profitieren. Zu den größten Kunden zählen Daimler und Volvo.
Für 2018 plant Akasol mit einem Umsatz von 22 bis 24 Millionen Euro und einem Betriebsgewinn von rund 1,5 Millionen. Akasol-Mehrheitseigner und -Mitgründer Schulz will mit den Einnahmen aus der Aktienemission die Produktionskapazitäten in Langen bis 2020 verdoppeln, ein Werk in den USA hochziehen und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum am Hauptquartier in Süd-Hessen bauen.
Der führende Entwickler und Hersteller von überwiegend flüssiggekühlten, aufladbaren Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batteriesystemen wurde 1990 als gemeinnütziger Verein Akasol e.V. gegründet und 2008 als Akasol Engineering GmbH eingetragen. Die Gründer, darunter der heutige CEO und mittelbare Mehrheitsaktionär Sven Schulz, haben das Unternehmen 2012 in Akasol GmbH umbenannt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Darmstadt und betreibt seine Hauptproduktionsstätte in Langen. Die dortige Anlage verfügt aktuell über eine Gesamtkapazität, die je nach Batteriegröße und Batteriesystemen für bis zu 1.500 Busse oder bis zu 6.000 Nutzfahrzeuge pro Jahr herstellen kann.
Die Batteriesysteme zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Batteriechemie und das Batteriezellenformat aus, wodurch sie für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet sind. Von 2015 bis 2017 konnte das Unternehmen den Umsatz um 64 Prozent auf 14,5 Millionen Euro im Jahr 2017 steigern. Das operative Ergebnis des Unternehmens hat sich in den letzten drei Jahren nahezu verdreifacht. Diesen profitablen Wachstumskurs will man auch in Zukunft fortsetzen und inmitten des Trends zur Elektro-Mobilität die Umsätze weiter steigern.
Seit 2001 ist Sven Schulz, der Hauptgesellschafter und Geschäftsführer und Eigentümer der im Maschinenbau beheimateten Schulz Group in Ravensburg schon in der Automobilindustrie tätig. Als Wirtschaftsingenieur und Technik-Generalist prägt er das Unternehmen immer wieder mit neuen Produkt- und Dienstleistungsideen. So auch im Jahr 2008, als er zusammen mit seinen drei Partnern Felix von Borck, Dr. Jörn Eberleh und Stephen Raiser die Initiative ergriff, die Akasol GmbH zu gründen. Doch die Unternehmensgeschichte begann bereits 1990, damals noch als gemeinnütziger Verein von Professoren und Studenten der Technischen Universität Darmstadt, die Solarmobile bauten. Neben seinen ingenieurtechnischen Fähigkeiten setzt er sein betriebswirtschaftliches Wissen in der kaufmännischen Leitung des Unternehmens ein. Von Anfang an gab es Visionen und viel Tatendrang für die Erforschung und Umsetzung alternativer Energiekonzepte und den Wunsch, etwas Zukunftsweisendes im Bereich moderner Batteriespeichersysteme zu schaffen. Dies führte zu erstklassigen Produkten und zur Marktführerschaft. Mit sechs Tochterfirmen und rund 400 Mitarbeitern setzt die Firmengruppe Schulz, zu der Akasol gehört, 60 Millionen Euro jährlich um
TEXT Hans-Werner Mayer